Update Verlauf Roswell Initiative März 1997

Die Roswell-Initiative ist ein Versuch rationaler Menschen, Antworten zu finden in Sachen, die einige als irrational ansehen, nämlich über UFOs, die Geheimhaltungspolitik der Regierungen und speziell über den Roswell-Zwischenfall von 1947. Seitdem die Roswell-Initiative im Mai 1994 weltweit von gestartet wurde, ist sie inzwischen zu einer der größten internationalen Unternehmungen im Bereich der Erforschung des Ufo-Phänomens herangewachsen.

Besonders stolz sind die Initiatoren über einen Brief von Robert Wood, Ph.D., der ursprünglich als ein Rundschreiben an die Mitglieder der Society for Scientific Exploration (SSE) verfasst wurde und jetzt Bestandteil der Roswell-Materialien ist. Die SSE ist eine Organisation, der mehr als 400 hochkarätige Wissenschaftler angehören. Dr. Wood ist Physiker, Mitglied des Direktoriums der SSE und jetzt Ruheständler nach langjähriger Tätigkeit bei der McDonnell Douglas Corporation.

Das zentrale Dokument der Roswell-Initiative ist die "Roswell-Deklaration". Sie enthält die Forderung nach einer Gesetzesinitiative, die Geheimhaltung von möglicherweise existierenden regierungsamtlichen Informationen aufzuheben, die UFOs oder extraterrestrische Intelligenzen betreffen. Die Deklaration ist kein Dokument eines Standpunktes oder einer Glaubensrichtung. Sie ist die Unterstützung eines Antrages auf eine Gesetzesänderung. Die Initiative hat sich zu einer großen Basisbewegung entwickelt. Mehr als 20.000 unterzeichnete "Roswell-Deklarationen", eingeschlossen die von Hunderten von Wissenschaftlern, zwei ehemaliger Apollo-Astronauten und pensionierter Air Force Generale, sind bereits eingegangen.

Die Glaubwürdigkeit der Initiative aufrechtzuerhalten, ist von höchster Wichtigkeit. Bei der Beschäftigung mit einem derartigen Thema ergeben sich zahlreiche Fallgruben, und es war nötig, extreme Vorsicht walten zu lassen , wie z.B. im Falle der Santilli-Filme. Viele, die sich an dieser Initiative beteiligen, sind Wissenschaftler, Ingenieure und Angehörige anderer Berufe in sensiblen Positionen. Es sind keine New Age - Enthusiasten, Verschwörungstheoretiker oder religiöse Fanatiker.

In den Vereinigten Staaten dringt der Roswell-Fall immer mehr in das Bewusstsein der Menschen. Kevin D. Randle und Donald R. Schmitt veröffentlichten ihr zweites Buch "Der UFO-Absturz bei Roswell" (KOPP Verlag, Best. Nr. 5900) über ihre neuen Untersuchungsergebnisse. Der von Paul Davis produzierte Spielfilm mit dem Titel ";Roswell" hatte in Showtime Premiere. Er ist anfangs eng an den Roswell-Fall angelehnt und arbeitet, durch einen sich auf einem Kameradentreffen erinnernden Jesse Marcel, sr., hervorgerufen, mit Rückblenden in die Zeit des eigentlichen Ereignisses. Später dann kommt doch etwas Hollywood durch, als Szenen mit einem noch lebenden Wesen gezeigt werden. Hier soll wohl auf die Gerüchte angespielt werden, dass die Air Force nicht nur tote Wesen geborgen hatte, sondern auch mit einem noch lebenden Absturzopfer kommunizieren konnte. Der Film ist informativ, sehr unterhaltsam und in jedem Fall dazu geeignet, Interesse für die Materie zu wecken.

Das U.S. Government Accounting Office (GAO) setzte seine Nachforschungen bezüglich Roswell-Unterlagen in Regierungsbesitz fort und veröffentlichte am 28.7.1995 einen abschließenden Report (siehe UFO-KURIER Nr. 12 , Oktober 1995). Dies ist im Hinblick auf die später einzuleitenden Schritte im Rahmen des Antrages im Kongress besonders wichtig, wenn auch das wesentlichste Ergebnis des Reports die Feststellung ist, dass für den betreffenden Zeitraum Oktober 1946 bis Dezember 1949 sämtliche Unterlagen "vernichtet" seien.

Zusätzlich wurde die Roswell-Deklaration im Fernsehen und zahlreichen Radio-Talkshows vorgestellt. So hatte Kevin Randle am 1. Oktober 94 Gelegenheit, die Roswell-Deklaration in der "Larry King Show" zu erwähnen, in die er zusammen mit anderen UFO-Forschern, z. B. Stanton Friedman , eingeladen war. Die "Larry King Show" ist in weiten Teilen der U.S.A. sehr bekannt und wird durchschnittlich von 20 bis 40 Millionen Amerikanern und Amerikanerinnen gesehen. Wer hier besteht, hat in Amerika einiges an gesellschaftlichem Ansehen gewonnen.

Ein besonderer Erfolg war die Besprechung und Veröffentlichung der "Roswell-Deklaration" im Wortlaut inkl. Unterschriftsabschnitt in der Oktoberausgabe des renommierten populärwissenschaftlichen Magazins OMNI. Wie wir hörten, war die Auflage des weltweit vertriebenen Magazins bald nach der "Larry King Show" vergriffen.

Obwohl der primäre Anstoß zur Roswell-Initiative in den Vereinigten Staaten geschah, erfuhr sie in anderen Teilen der Welt lebhafte Unterstützung. Die "Roswell-Deklaration" wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, eine große Anzahl unterzeichneter Deklarationen konnte in anderen Ländern gesammelt werden.

Erfreulich stark war die Unterstützung in den deutschsprachigen Ländern und in Großbritannien, wo sie auch in verschiedenen Fernsehsendungen erwähnt wurde. John Holman, ein in England bekannter und sehr aktiver UFO-Forscher, verteilte die Deklaration vor dem Parlament in London.

In Russland veröffentlichte die Iswestia, die frühere offizielle Regierungszeitung, mit heute einer Auflage von ca. 1,2 Millionen Exemplaren in allen Teilstaaten der GUS einen großen Artikel über Roswell und die "Roswell-Deklaration" in den Ausgaben vom 14. und 15. September 94. Das italienische Magazin "UFO" der C.I.S.U. berichtete über Roswell, das dänische "Nyt Aspekt" brachte im Dezember 94 einen Beitrag mit der Deklaration.

Hier in Deutschland werden wir mit der offiziellen Pressekampagne zum Abschluss der Initiative zum 50. Jahrestag des Roswell-Zwischenfalles im Mai 97 beginnen. Einige Magazine und regionale Zeitungen brachten vorab bereits Artikel. Der UFO-KURIER berichtete ausführlich, sachlich und detailliert in seinen Ausgaben 3/94 und 5/95 u.a. auch über den Roswell-Zwischenfall und die Roswell-Initiative. (Sie können ihn bestellen bei: KOPP-VERLAG, Redaktion UFO-KURIER, Graf-Wolfegg-Str. 71, D-72108 Rottenburg.)

Weiter wurde die Roswell-Deklaration in folgenden Büchern abgedruckt:

"STERNENTORE" von Dr. Johannes Fiebag,

"DAS UFO-SYNDROM" von Dr. Johannes Fiebag,

"ASTRONAUTENGOeTTER" von Walter-Joerg Langbein,

"DAS SPHINX-SYNDROM" von Walter-Joerg Langbein,

"BEVOR DIE SINTFLUT KAM" von Walter-Joerg Langbein,

"DIE BOTSCHAFT VON ROSWELL" von René Coudris und

"DIE ANTWORT DES ORION" von J.Koch / H.-J. Kyborg .

Im Sommer 1995, das Newsweek Magazin nannte es einen "Präventivschlag" gab die U.S. Air Force einen 23seitigen Bericht heraus, in dem sie behauptete, die Quelle der Roswell-Trümmer sei "sehr wahrscheinlich" ein MOGUL-Ballon gewesen. Dieser Air Force- Bericht wird allgemein als eine Fortsetzung des "Wetter - Ballon"- Cover Up angesehen.

MOGUL war damals ein geheimes Programm zur Entdeckung möglicher sowjetischer Atomtests mittels spezieller Instrumente, die an hochfliegenden Ballonhaufen - um die 20 Ballons pro "Gebinde" - befestigt waren. In ihrem Bericht behauptet die Air Force, es sei Mogul - Ballonstart Nummer 4 gewesen, dessen Trümmer bei Roswell gefunden wurden. Tatsächlich ist MOGUL Nr. 4 nachweislich nirgendwo gefunden worden Seine Trümmer sind nicht die von Roswell.

Weiter bestanden die MOGUL-Ballons nicht aus dem gleichen Material, wie die 1947 präsentierten Fetzen. Der neue Air Force-Bericht gewinnt besondere Bedeutung, hat doch die Air Force seit der initialen "Scheibenabsturz" - Pressemitteilung und dem nachfolgenden "Wetterballon"-Dementi, einem der größten Fiaskos amerikanischer militärischer Pressepolitik, stets behauptet, sie besäße keine Informationen über das Ereignis.

Nach 47 Jahren eisernen Schweigens sind seitens der Air Force plötzlich Aktivitäten nachweisbar. Sie schickt Leute aus, um ";Zeugen" zu befragen. Man halte sich klar vor Augen: die Institution, die alles Material von Roswell mit beiseite geschafft und alle Informationen in ihren Akten und Dateien hat, schickt Agenten aus, die Zeugen befragen sollen - im Jahre 1994.

Die dem Bericht zugrunde liegenden Untersuchungen waren weder objektiv noch vollständig. Viele der Schlüsselzeugen von Roswell, wie etwa General Arthur Exon, Glenn Dennis und Dr. Jesse Marcel jr., deren Zeugenaussagen den Air Force - Rückschlüssen widersprochen hätten, wurden nicht befragt. Weiterhin, nur um ihre Theorie zu unterstützen, stellten die Air Force - Untersucher plötzlich die Glaubwürdigkeit und Kompetenz von Oberstleutnant Jesse Marcel sr. und General William Blanchard in Frage, die beide nicht mehr unter uns weilen und sich nicht mehr selbst verteidigen können.

General Blanchard erreichte als Viersternegeneral den damit höchsten Dienstgrad in Friedenszeiten und war zuletzt Vizestabschef der United States Air Force. Die dem Air Force -Report innewohnenden Trugschlüsse wurden durch die führenden Roswell-Untersucher Stanton Friedman, Kevin Randle und Don Schmitt sorgfältig herausgearbeitet.

Eines steht fest: der Druck der Öffentlichkeit bezüglich Roswell war noch nie so stark, nicht zuletzt auch Dank der großartigen, weltweit zunehmenden Unterstützung der "Roswell-Deklaration". Dieser Druck hat die Air Force nervös gemacht, so dass ein gewisser Optimismus bezüglich der Zukunft der Aufklärung des Roswell-Zwischenfalls durchaus angebracht ist. Wer nach dem neuerlichen Air Force - Bericht bereits glaubte, ein lästiges Problem losgeworden zu sein, wird sich eines Besseren belehren lassen müssen.

Anfang Dezember 95 erhielt die Redaktion des OMNI-Magazins ein Paket mit über 800 Unterschriften, die an einer High - School in New Hampshire, U.S.A., gesammelt wurden. Offenbar hatte sich die ganze High - School hinter das Projekt gestellt. Welch ein Erfolg!

Sie erinnern sich alle noch an Senator Berry Goldwater, seinerzeit Mitbewerber um die Präsidentschaftskandidatur und an sein Bemühen, in den 70ziger Jahren in den Hangar 8 auf Wright Patterson Air Force Base zu gelangen, jenen Hangar, der gerüchteweise immer im Verdacht stand, nicht - menschengemachtes technisches Gerät - inklusive der Roswell-Trümmer - und auch nicht-menschliche Körper aus sog. Ufo-Abstürzen zu beherbergen? Nun, wir besitzen im Rahmen der Roswell-Initiative Kopien von Briefen von Berry Goldwater, die wir, sobald die Genehmigung zur Veröffentlichung von Senator Goldwater vorliegt, gern veröffentlichen würden. Aus ihnen geht hervor, dass er nicht nur "irgendein an den UFOs interessierter amerikanischer Senator" war, sondern genau wusste, warum er in diesen Hangar hinein wollte. Senator Berry Goldwater war ein sehr enger Freund von General William Blanchard - des Mannes, der die erste Pressemitteilung über den Absturz und die Bergung einer "fliegenden Untertasse" im Juli 1947 herausgab! Senator Berry Goldwater schreibt am 26. Juli 1994 in einem Antwortschreiben an Kent Jeffrey: "I guess we'll just keep on trying."

Wie in dem Basispapier der Roswell-Initiative erklärt ist, könnte die Freigabe jeglicher bisher zurückgehaltener Informationen - vorausgesetzt sie existieren - geschehen, ohne die nationale Sicherheit zu verletzen. Eine Politik der Offenheit in dieser Angelegenheit würde sicherlich mehr in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Demokratie stehen als bei der derzeitigen Regierungspolitik der Fall ist.

Wenn, wie es der Roswell-Zwischenfall anzeigt, Informationen betreffend der Existenz von anderem intelligenten Leben im Universum vor den Völkern der Welt zurückgehalten werden, bedeutet dies nichts anderes als einen groben Missbrauch der Macht durch jene, die über die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu befinden haben. Es würde tatsächlich eine Form der Zensur in einer nicht militärischen Angelegenheit darstellen - einer Angelegenheit, die unsere eigene Perspektive bezüglich der Stellung der Menschheit im Universum betrifft. Es hat niemals vorher eine Basiskampagne dieser Groesse in einer derartigen Angelegenheit gegeben und wird sich vielleicht so schnell nicht wiederholen lassen. Die Initiative könnte die beste Chance repräsentieren, die die Öffentlichkeit jemals hatte, die Wahrheit über diese Dinge zu erfahren.

Trotz der überwältigenden Antwort auf die Initiative ist die Schlacht noch lange nicht gewonnen. Viele Menschen, obwohl im Prinzip der Sache positiv gegenüberstehend, zögern noch, die Initiative zu unterstützen. Ihre Teilnahme - und Unterschrift - könnten den entscheidenden Schritt vorwärts bewirken. Gerade die Wissenschaftler unter uns sollten sich objektiv keiner Untersuchungsperspektive des Ufo-Phänomens verschließen. Solange es über Ursprung und Entstehung der beobachteten oder erfahrenen Erscheinungen keinen konkreten Anhaltspunkt gibt, muss auch die extraterrestrische Hypothese diskutiert werden dürfen.

Die "Roswell-Deklaration" ist kein Positionspapier für die eine oder andere Entstehungs- oder Herkunftshypothese des Ufo-Phänomens. Sie zu unterschreiben, bedeutet nicht, sich auf den Begriff "Außerirdische" festzulegen. Wenn es Berichte über fremdartige Materialien oder über aufgefundene Körper mit nicht menschlicher Anatomie an einer zweiten Absturzstelle gab, müssen diese untersucht und aufgeklärt werden, vorurteilsfrei bezüglich eines möglichen gewünschten oder nicht gewünschten Ergebnisses, wissenschaftlich und öffentlich.

Die "Roswell-Deklaration" zu unterschreiben, bedeutet auch nicht, sich auf einen Herkunftsort von UFOs festzulegen. Die Deklaration ist eine seriöse Forderung seriöser Menschen nach einer Aufhebung der Geheimhaltungspolitik und der damit verbundenen Repressalien gegen unschuldige Menschen, die Zeugen eines herausragenden Ereignisses wurden. Was bei Roswell herunterkam, war etwas, das man anfassen und untersuchen konnte.

Die Roswell-Initiative kann nicht dazu dienen, das UFO-Phaenomen in seiner Komplexität zu klären. Deshalb werden in der Deklaration neben Roswell auch ganz konkret nur zwei Dinge gefordert, nämlich seitens der Regierung zu erklären, ob sie Informationen generell über UFOs und darüber hinaus auch Hinweise und Fakten speziell über extraterrestrischer Intelligenz besitzt und diese zurückhält. Ist dies der Fall, müssen sie veröffentlicht und untersucht werden. Mit der Unterstützung dieser Forderung verliert niemand seine wissenschaftliche Reputation, wie die Beispiele Dr. Robert Wood und der SSE zeigen.

Nachdem wir im Mai 94 im deutschsprachigen Raum und auf internationaler Ebene eine erste Aussendung der originalen und unzensierten Roswell-Materialien durchführten, sind eine sehr erfreuliche Anzahl unterschriebener Deklarationen bei uns eingegangen. Denen, die bereits unterschrieben und sogar von (zum Teil vielen) anderen Unterschriften gesammelt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Dies war äußerst ermutigend, und wir sind sicher, dass nach diesem Update noch viele unterschriebene Deklarationen folgen werden. Verhelfen Sie mit Ihrer Unterschrift unter der Deklaration dieser historischen Initiative zum Erfolg - und damit möglicherweise der gesamten Menschheit zu entscheidenden Erkenntnissen bezüglich der Realität des Ufo-Phänomens.

Joachim Koch Berlin, im Februar 1997 Hans-Jürgen Kyborg

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Unterschriebene Deklarationen können gesendet werden an:

Joachim Koch, Stadtrandstr. 550g, 13589 Berlin, Germany

Hans-Jürgen Kyborg, Zweibruecker Str. 11, 13583 Berlin, Germany

Fax: +49-30-3728633 (innerh. Deutschlands: 030-3728633)